Die Ideale Motorradkleidung: Part III Drucken

Tips zum Kauf und zur Auswahl...

 

 

Das wichtigste Vorweg:

  1. Nehmt euch Zeit beim Einkauf. Stiefel abends (der dicken Füße wegen...) und Klamotten... wann Ihr wollt, aber lasst euch Zeit.
  2. Billig ist teurer als Richtig.
  3. Kommt mit dem Moped und setzt euch mit der evtl. zukünftigen Errungenschaft drauf. Nur so könnt Ihr testen ob diese richtig passt.
  4. Kauft nach dem Zwiebel-Prinzip, D.h. unter der Jacke sollte noch Platz für einen Pullover oder eine Unterjacke sein!
  5. Lasst euch nichts aufschwatzen, es geht um euer Leben und nicht um die Provision des Verkäufers. Also in Ruhe ausprobieren...
  6. Ihr müsst euch unbedingt darin wohlfühlen, nur so zieht man es gerne an.
  7. Fragt nach wenn etwas unklar ist, schließlich habt Ihr es mit einem Fachverkäufer zu tun! (Bitte nicht bei Aldi, Lidl & Co. den Helm kaufen...)
  8. Geht nicht direkt nach dem Essen zum Klamotten kaufen, denn man fühlt sich einfach in allem Dick und unwohl.



Und nun die Einzelheiten:

 

Protektoren:

Die Protektoren an Stiefel, Hose, Jacke, Rücken oder in den Handschuhen stellen eure Knautschzone dar (Blech haben wir ja keines um uns...).

Die Lage dieser wurde an Punkten gewählt wo man hart aufkommen und dadurch Brüche oder anderweitige Verletzungen entstehen können.

Daher ist es wichtig, dass diese Teile auch beim Sturz dort bleiben und nicht durch zu weite Klamotten verrutschen.

Der Protektor an sich ist für den Fall der Fälle gedacht, sollte dies einmal passieren dann seid dankbar wenn Ihr es unbeschadet überlebt habt und die Protektoren hinüber sind.

Das ist nämlich die Aufgabe von Protektoren.

Die dort entstehende Sturzenergie wird in Verformung oder Hitze umgewandelt.

Also so genutzte Protektoren gehören in den Müll da sie nicht mehr 100% Knautschzone bieten können und wer weiß vielleicht braucht man irgendwann die fehlenden xx%.

Ach ja, apropos Müll, den Rest (Jacke, Handschuhe, Hose,...)  am besten auch dort ablegen bzw. zum Hersteller einschicken. Den durch den Sturz wurden auch Dehnungstechnisch die Nähte überstrapaziert die beim nächsten Mal reisen könnten.

Schreibt in einigen Worten was, wie passiert ist, der Hersteller kann diese Informationen zur Auswertung seiner Daten nutzen.

Ich geb euch Brief und Siegel er wird es auch danken z.B. mit neuen oder ermäßigten Klamotten...

Und wenn nicht, dann helft Ihr wenigstens dem Hersteller seine Produkte zu verbessern....

 

Textil oder Leder, was soll es sein?

 

Beide Materialen könnten nicht gegensätzlicher sein.

Ich bin ein Freund von Textil-Bekleidung mit Leder Einsätzen, aber im Laufe der Zeit gibt es in beiden Lagern Weiterentwicklungen.

Hier ein paar Argumente für und gegen die Materialien:

Leder ist ein Naturprodukt und unterliegt somit gewissen Schwankungen in der Qualität, schließlich kann ich dem Rind nicht vorschrieben werden wo es einen Ausschlag zu bekommen hat.

Textil ist synthetisch hergestellt und ein Meter Faden ist genau so wie ein Anderer.

Leder ist ein aktives Material, d.h. es arbeitet und passt sich mit Dehnung und Faltenbildung durch langes Tragen dem Träger an. Positiv daran ist, dass die Kleidung nach Monaten des Tragens perfekt sitzt.

Negativ daran ist wenn sich Falten bilden. Sowas bekommt man aus Leder nie wieder raus. Bei Textikleidungl muss es von Anfang an passen, denn da arbeitet nichts mehr.

Leder saugt sich voll. Entweder weil es regnet von außen, oder weil man von innen schwitzt...

Technisch gibt es schon hochpreisige Leder-Kombis die imprägniert sind aber eine Imprägnierung ist nie etwas Dauerhaftes, so etwas verfliegt sehr schnell.

Auch gibt es  Lederware die mit speziellen Farbpigmenten versehen sind in denen die Sonnenstrahlen weitestgehend reflektiert werden.

Dadurch soll man weniger schwitzen aber es ändert sich nichts daran, da das Leder kein atmungsaktiver Stoff ist und somit das Innenklima selten passt.

Der Grad zwischen Schwitzen und Frieren ist hier doch sehr schmal.

Lederkombis bekommen dann gerne noch Lüftungslöcher oder Stretcheinlagen aber dann wird es im Regen wieder nass...

Bei Textil habe ich meistens eine atmungsaktive Membrane die regulierend wirkt.

Abriebfestigkeit von Leder ist grundsätzlich höher als bei Textilien.

Da reden wir von Kombis die z.B. aus Känguru-Leder gefertigt sind und das wird richtig teuer...

Kombis wie wir sie normalerweise kaufen sind der Regel aus Rindsleder wo heutige Textile mithalten können.

Das Zwiebel-Prinzip lässt sich mit Textil besser umsetzen da hier meistens Weitenregulierungen vorhanden sind (Auch wichtig, wenn man über den Winter mal 3-4 Gramm zugenommen haben sollte).

Bei Leder müsste es schlabbern, was es aber wiederum nicht darf (Und nach dem Winter bräuchten wir eine neue...)*lach*.

Daher bleibt nicht viel Spielraum, wenn man an kühlen Tagen nicht wie eine Presswurst durch die Gegend fahren möchte.

Zum Schluss sollte man den Pflegeaufwand nicht unterschätzen...

Leder muss gefettet werden sonst wird es spröde, hart, unbequem und UNSICHER.

Eine ungepflegte Kombi gehört also auf den Müll, aber nicht an einen Mopedfahrer...

Bei Textil fällt das weg, Protektoren raus und bei 30°C in die Waschmaschine. Danach trocknen lasse und ---> fertig!

Ich persönlich kann also nur empfehlen:

Textilklamotten welche an den wichtigsten Stellen Aramidfasern oder Leder als Verstärkung eingenäht haben.

Bei Fragen kommt einfach mal in der Fahrschule vorbei...!